Die Fachstelle für
Normung
was wir tun
Normung
„Eine Norm ist ein Dokument, das mit Konsens erstellt und von einer anerkannten Institution angenommen wurde. Es legt für die allgemeine und wiederkehrende Anwendung Regeln, Leitlinien oder Merkmale für Tätigkeiten oder deren Ergebnisse fest, wobei ein optimaler Ordnungsgrad in einem gegebenen Zusammenhang angestrebt wird.“ ÖVE/ÖNORM EN 45020Im Grunde handelt es sich also um technische Spezifikationen, Vorgaben und Leitlinien zu strukturierten Abläufen, um Produkte und Dienstleistungen zu vereinheitlichen, vergleichbar sowie kompatibel zu machen. Grundsätzlich haben Normen den Charakter einer qualifizierten Empfehlung, was ihre Anwendung freiwillig erfolgen lässt. Doch durch die hohe Qualität der Inhalte und die vielseitigen Vorteile, die sich für Unternehmen aus der Anwendung von Normen ergeben können, haben sie trotz Freiwilligkeit eine starke faktische Regelungskraft. Darüber hinaus kommt ihnen aber auch im gesetzlichen Regelungskontext häufig eine bedeutende Rolle zu. So können Normen durch Verweis oder Aufnahme in Gesetze verpflichtend zur Anwendung gebracht werden. Außerdem können sie im europäischen Regelungskontext durch die Einführung des sogenannten „New legislative Framework“ zu einer Konformitätsvermutung führen. Das bedeutet, dass Normen, die von der Europäischen Kommission im Rahmen von sogenannten Standardization Requests in Auftrag gegeben wurden, dazu führen, dass Unternehmerinnen und Unternehmer bei Einhaltung dieser speziellen harmonisierten Normen, den Vorteil haben, dass ihre, nach diesen Normen angebotenen Güter und Dienstleistungen allen verpflichtenden Regularien entsprechen. Insgesamt gibt es über 22.500 Normen in den unterschiedlichsten Bereichen. Von technischen Vereinbarungen – wie etwa der Größe von Glühbirnengewinden – bis hin zu ausgeklügelten Empfehlungen in Prozess- und Managementangelegenheiten. Die breite Anwendung von Normen in der modernen Wirtschaftswelt hat daher große praktische Auswirkungen auf die Abnehmerinnen und Abnehmer von Produkten und Dienstleistungen. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass auch Endverbraucherinnen und -verbraucher aktiv am Prozess der Erarbeitung dieser qualifizierten Empfehlungen teilnehmen.
„Making a better and safer world for everyone“
Die einzelnen Normen werden in spezialisierten Arbeitsgruppen konsensual und ergebnisorientiert er- und bearbeitet. Wir verstehen unsere Aufgabe darin, Produkte und Dienstleistungen durch die aktive Einbringung der Perspektive von Verbraucherinnen und Verbrauchern und insbesondere auch von Menschen mit Behinderungen, barrierefreier, sicherer und kundenfreundlicher zu gestalten. Unsere Schwerpunkte betreffen die großen Zukunftsthemen unserer Zeit: Künstliche Intelligenz, digitale Barrierefreiheit, digitaler Produktpass/Lieferketten und ein inklusives „Design for all“. Unser Antrieb ist es, durch die aktive Mitarbeit an diesen Normen der Zukunft, die Welt für alle Menschen so inklusiv, sicher und transparent wie möglich zu gestalten. Weiterführende Informationen zu unseren Arbeitsschwerpunkten finden Sie hier.ANEC Generalversammlung
ANEC ist die Europäische Vereinigung zur Koordination der Verbrauchervertretung in der Normung und damit die Stimme der Konsumentinnen und Konsumenten im Normungsprozess auf europäischer Ebene. Sie ist unsere Ansprechpartnerin Nummer eins in Brüssel, mit der wir zu den unterschiedlichen Themen eng zusammenarbeiten. Wir sind stolz, als Fachstelle Normungsbeteiligung das österreichische Mitglied bei ANEC zu sein und in dieser Rolle die österreichische Verbraucherschutzposition in der Normung in Europa vertreten zu dürfen.
Als Mitglied in der Generalversammlung von ANEC, bringen wir unsere Perspektiven auf europäischer Ebene ein. Dabei arbeiten wir eng mit den Verbraucherschutzorganisationen in Österreich zusammen. Die Mitgliedschaft in ANEC ermöglicht zudem einen verstärkten Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern der anderen Mitgliedstaaten zu den diversen europäischen Normungsvorhaben und Arbeitsgruppen.
Produktsicherheitsbeirat
Die Fachstelle Normungsbeteiligung ist Mitglied im Produktsicherheitsbeirat des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Dieser Beirat berät das Ministerium in grundsätzlichen Fragen des Verbraucherschutzes zu gefährlichen Produkten, der Verhütung von Haus-, Freizeit-, und Sportunfällen und der Marktüberwachung. So kann der Beirat insbesondere auch bei der Risikobewertung von Produkten Empfehlungen aussprechen. Behörden und Unternehmen verwenden diese Empfehlungen für die Konformitätsbewertung von Produkten.
Barrierefreiheit
Die Bundesanstalt Fachstelle Normungsbeteiligung setzt sich auf nationaler, europäischer sowie internationaler Ebene für die barrierefreie Gestaltung der gebauten Umwelt ein.
Blindenhilfsmittel
Die Vertretung der Interessen von Konsumentinnen und Konsumenten mit Blindheit und Sehbehinderung sind ein Hauptaugenmerk der Fachstelle Normungsbeteiligung bei Ihrer Mitarbeit im europäischen sowie nationalen Normungsprozess.
Spielzeug-Sicherheit
Die Fachstelle Normungsbeteiligung arbeitet aktiv bei der Entwicklung und Überwachung von Sicherheitsnormen rundum Spielzeug mit, die den Schutz der jüngsten Verbraucherinnen und Verbraucher gewährleisten sollen.
Digitaler Produktpass
Die Fachstelle Normungsbeteiligung setzt sich in der Entwicklung und Überwachung von Normen für den Digitalen Produktpass ein. Dabei legen wir besonderen Wert auf Produktsicherheit und den Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten.
KI-Sicherheit
Die vielseitigen Möglichkeiten des Einsatzes Künstlicher Intelligenz sowie der rasante Fortschritt auf diesem Gebiet bergen eine Reihe von Chancen, aber auch Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Digitale Barrierefeiheit
Die digitale Barrierefreiheit ist das Herzstück des EAA. Die Überarbeitung der bestehenden europäischen Norm EN 301549 zur Barrierefreiheit von Informations- und Kommunikationstechnik spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.
Über Uns
Die Bundesanstalt Fachstelle Normungsbeteiligung ist die Vertretung der Interessen von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie von Menschen mit Behinderungen in der Normung. Eingerichtet im April 2023 durch das Fachstelle-Normungsbeteiligungsgesetz (FNBG), übernahm Dr. Herbert Weißensteiner Leitung und Aufbau der Fachstelle im Februar 2024.
Die konzeptionelle Ausrichtung der Fachstelle beruht auf Information, Partizipation und Kooperation. Die Fachstelle sieht sich dementsprechend als Bindeglied und Aufbereiter von Informationen rund um das Thema Normung und deren Bedeutung für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für Menschen mit Behinderungen. Unser Ziel ist es, Interessengruppen und Organisationen in diesen Bereichen über die wesentlichsten Normungsprojekte zu informieren, sie einzubinden und die inhaltlichen Standpunkte mit den Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete abzustimmen.
Unsere Hauptaufgabe ist die Teilnahme in Komitees und Arbeitsgruppen, in denen die Normungsarbeit geschieht, um Perspektiven von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie von Menschen mit Behinderungen bei der Erarbeitung der Normen in den Gremien aktiv einzubringen.
Dr. Herbert Weißensteiner
Leiter der Fachstelle Normungsbeteiligung
E-Mail: h.weissensteiner@dffn.at
Valentin Gobl
Informatiker und Office-Manager der Fachstelle
E-Mail: v.gobl@dffn.at
Mag.a Yana Prosvirova MSc
Referentin für Konsumentenschutz und Produktsicherheit
E-Mail: yana.p@dffn.at
Annemarie Lermer
Referentin für Behindertenpolitik
E-Mail: a.lermer@dffn.at
Paul Hölfont
Werkstudent
E-Mail: office@dffn.at