Spielzeugsicherheit
Normung

Spielzeugsicherheit

Die Europäische Kommission erteilt Normungsaufträge an die Europäischen Normungsorganisationen im Rahmen ihrer Bemühungen um die stetige Entwicklung und Verbesserung von Sicherheitsnormen für Spielzeuge. Ziel ist es, durch klar definierte Standards den Schutz der jüngsten Konsumentinnen und Konsumenten zu gewährleisten und potenzielle Risiken präventiv zu minimieren. Bislang wird Spielzeugsicherheit durch die Richtlinie 2009/48/EG geregelt, die 2021 zuletzt novelliert wurde (Richtlinie (EU) 2021/903, ABl. Nr. L 197 vom 04.06.2021 S. 110) und darin Sicherheitsanforderungen für in der EU hergestelltes sowie importiertes Spielzeug definiert. Diese gilt es zu erfüllen, werden die entsprechenden Produkte auf dem Binnenmarkt vertrieben und verkauft.

Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht eine Verordnung zur Aktualisierung der bestehenden Richtlinie vor, mit einem besonderen Fokus auf dem Schutz vor schädlichen chemischen Inhaltsstoffen. Erweitert werden soll insbesondere das Verbot von karzinogenen, mutagenen und reproduktionstoxischen Stoffen (CMR-Stoffen) sowie weiteren gefährlichen Chemikalien, darunter endokrine Disruptoren und Substanzen, die die Atemwege oder andere Organe schädigen können.

Die neuen Rechtsvorschriften zielen darauf ab, die Anzahl nichtkonformer und unsicherer Spielzeuge auf dem EU-Markt zu minimieren. Dies soll insbesondere durch eine verbesserte Durchsetzung der rechtlichen Anforderungen für importiertes Spielzeug erreicht werden. Ein wesentlicher Bestandteil des Vorschlags ist die Einführung eines Digitalen Produktpasses, der von Seiten der Herstellenden – zum Beispiel über einen Datenträger (e.g. QR-Code), der voraussichtlich ab 2026 detaillierte Sicherheitsinformationen über das Spielzeug enthält – zugänglich gemacht wird. Der Digitale Produktpass ermöglicht es Grenzkontrollbehörden, mittels eines neuen IT-Systems, alle relevanten Daten effizient zu überprüfen. Zudem wird der Kommission die Befugnis eingeräumt, die Verordnung zu aktualisieren und gegebenenfalls bestimmte Spielzeuge vom Markt zu nehmen, sollten sich neue Risiken herausstellen, die im aktuellen Verordnungstext noch nicht berücksichtigt sind.

Als Fachstelle für Normungsbeteiligung in Österreich liegt unser derzeitiger Schwerpunkt in der Erarbeitung und Umsetzung der neuesten Sicherheitsnormen. Mit der finalen Einigung über diese Normen wird der Normungsauftrag aus dem Jahr 2023 an die aktuellen rechtlichen Anforderungen angepasst.

Der Fokus liegt dabei auf Standards für:

  • Risikomanagementsysteme bei Spielzeugen
  • Qualität und Sicherheit von Spielzeugmaterialien
  • -Protokollierung von Sicherheitsprüfungen
  • Transparenz und Information für Konsumentinnen und Konsumenten
  • Überwachung der Einhaltung dieser Standards durch die Hersteller
  • Spezifikationen für Produktsicherheit

Im Überarbeitungsprozess der ÖNORM EN 71-1 liegt ein besonderes Augenmerk auf der Vermeidung giftiger Stoffe. Ein Anliegen, das unsere Fachstelle aktuell im EU Gremium CEN/TC 52/WG5, sowie im nationalen Spiegelkomitee 165 und der dazugehörigen Arbeitsgruppe 165.03 aktiv mitgestaltet.

Unser Ziel ist es, Innovation im Spielzeugbereich mit der Gewährleistung von Schutz und Sicherheit der jüngsten Verbraucherinnen und Verbraucher zu verbinden. Dabei arbeiten wir auch eng mit der ANEC Child Safety Working Group (ANEC-CHILD-2024-G-045) zusammen.

Ansprechpartnerin: Mag.a Yana Prosvirova MSc